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MEIN LEBENSELIXIER.

Als Kind und Jugendliche war ich dauernd krank, hatte vom Schnupfen bis zur Lungenentzündung das volle Programm an Infektionen – und das fast in Dauerschleife.

Story
Evelin

Als Kind und Jugendliche war ich dauernd krank, hatte vom Schnupfen bis  zur Lungenentzündung das volle Programm an Infektionen – und das fast in Dauerschleife. Ich durfte irgendwann gar nicht mehr aus dem Haus, da  meine Eltern ständig Angst hatte, ich könnte mich irgendwo anstecken. So etwas wie ein ganz normaler Kinder- und Jugendalltag war bei mir nicht drin. Zum Glück haben meine Eltern dann einen Arzt gefunden, der an die Möglichkeit dachte, dass ich vielleicht einen angeborenen Immundefekt haben könnte. Er hat die entsprechenden Untersuchungen veranlasst und tatsächlich stellte sich heraus, dass ich seit meiner Geburt an einem Chronisch Variabler Immundefekt, kurz CVID, leide. Das ist für sich genommen natürlich keine gute Nachricht, für mich war es aber das Beste, was mir passieren konnte: Endlich konnte ich etwas gegen diese ständigen Infektionen tun. Es gab endlich eine Diagnose und vor allem eine passende Therapie! Mein Leben hat sich seit der Diagnose grundlegend geändert. Für mich stand früh fest: Ich wollte Mutter sein, am besten von fünf Kindern, ich wollte arbeiten, reisen, die Welt sehen. Hätte ich dieDiagnose nicht erhalten, wäre es sicher mehr als zweifelhaft gewesen, ob ich das so jemals hätte realisieren können. Aber ich habe all das getan – und dabei konnte ich wieder ich selbst sein. Und all das ist für mich nur möglich, weil es Menschen gibt, die für mich ihr Plasma spenden, aus dem meine Immunglobuline hergestellt werden. Ich kenne diese Menschen natürlich nicht persönlich, aber ich bin jedem einzelnen von ihnen dankbar. Ihr Plasma ist mein Lebenselixier, ihr Plasma ermöglicht es mir, ein weitgehend normales Leben zu führen und nicht dauernd die Angst im Nacken sitzen zu haben, dass eine weitere Infektion vielleicht meine Organe dauerhaft schädigen und im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden könnte. Ich wäre einfach nicht ich, wenn ich nicht tun könnte, was ich will – und ich wollte immer viel. Dass ich diese Freiheit habe, verdanke ich der Plasmaspendenfreudigkeit zahlreicher Menschen.