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AKTIVES LEBEN DANK PLASMASPENDERN

Wenn man den 24-jährigen Christoph sieht, wie er für einen Triathlon trainiert, käme man niemals auf die Idee, dass er krank ist.

Story
Christoph

Wenn man den 24-jährigen Christoph sieht, wie er für einen Triathlon trainiert, käme man niemals auf die Idee, dass er krank ist. Christoph leidet an Morbus Bruton, einem sehr seltenen Gendefekt, der dafür sorgt, dass sein Körper keinerlei eigene Immunabwehr bildet.

Als Baby musste er zahlreiche Untersuchungen über sich ergehen lassen, bevor die richtige Diagnose gestellt wurde. Die ersten Beschwerden traten bei ihm mit etwa 8 Monaten auf: schwere Mittelohrentzündungen, Bronchitis, Durchfall. Es ging von Arzt zu Arzt, von Test zu Test. Zunächst bestand ein Verdacht auf Leukämie. Man kann sich vorstellen wie schlimm diese Zeit auch für seine Eltern gewesen sein muss.

Die richtige Diagnose stellte dann – da war Christoph etwa 1,5 Jahre alt – Prof. Dr. Michael Borte vom ImmunDefektcentrum Leipzig. Für Christoph, der die erste Zeit seines jungen Lebens im Krankenhaus verbracht hatte, war diese Diagnose eine Befreiung, denn die richtige Therapie ermöglicht ihm seitdem ein ganz normales Leben.

Seit seiner Diagnose wird Christoph mit Immunglobulinen behandelt – ein Medikament, dass aus Plasmaspenden gewonnen wird und nicht künstlich hergestellt werden kann. Zunächst bekam er alle drei Wochen eine intravenöse Gabe, seit 2001 erhält er das Medikament subkutan, kann es sich also selbst einmal pro Woche mit einer speziellen Pumpe verabreichen.

Abgesehen von dieser wöchentlichen Medikation hat er keine Einschränkungen, er geht seinem Job in der Automatisierungsbranche nach und in seiner Freizeit ist er Triathlet. „Das alles wäre ohne Plasmaspender nicht möglich“, sagt Christoph. „Dafür möchte ich gerne Danke sagen!“

Christoph engagiert sich außerdem seit vielen Jahren bei der dsai e.V. – Patientenorganisation für angeborene Immundefekte. Vor kurzem war er gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Borte bei der Pressekonferenz zur Einführung des bundesweiten Neugeborenen-Screening auf schwere kombinierte Immundefekte (SCID) dabei: „Das ist ein Meilenstein für Betroffene und das hätte mir und meinen Eltern einen langen Leidensweg erspart.“