Zum Hauptinhalt springen

ABER ICH LEBE!

Ohrenentzündungen, Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündungen – Schuld daran ist ein angeborener Immundefekt, der einen sehr anfällig für jegliche Infekte macht, ein ganzes Leben lang.

Story
Liselotte

Ohrenentzündungen, Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündungen – Schuld daran ist ein angeborener Immundefekt, der einen sehr anfällig für jegliche Infekte macht, ein ganzes Leben lang. Wie Liselotte Müllers Krankheit diagnostiziert wurde und was die Diagnose für sie bedeutet, erzählt sie hier:

„Ich heiße Liselotte Müller und ich lebe mit einem angeborenen Immundefekt.

Als ich ein Jahr alt war, versagten meine Nieren, jedoch war ich danach nicht öfter krank als andere Kinder, bis ich mit 16 Jahren eine Ohrenentzündung bekam. Von da an hatte ich eine Infektion nach der anderen. Meist waren es Nasennebenhöhlenentzündungen, die mit extremen Schmerzen, viel Antibiotika und einer langen Behandlungsdauer verbunden waren. Die Nebenhöhlen wechselten sich mit Ohrenentzündung und Bronchitis ab.

Irgendwann war mein Körper vollkommen am Ende und ich war bei der kleinsten Anstrengung total erschöpft. Heute weiß ich gar nicht mehr, wie ich es geschafft habe, mich um meine Familie, den Haushalt und den Umzug in ein eigenes Haus zu kümmern.

Als ich zu der dort ansässigen Ärztin ging, war sie schockiert, in welch desolatem Zustand ich mich befand. Es folgten der Verdacht auf Knochenkrebs, der sich zum Glück als negativ herausstellte, Eisenmangel und viele weitere Infekte, bis eines Tages, kurz nach meinem 40. Geburtstag, mein Körper übersät mit blauen Flecken war. Akute Thrompozythopenie, ich war kurz davor, innerlich zu verbluten.

Drei Jahre lang folgte ein Krankenhausaufenthalt dem nächsten und schließlich schickte mit ein Arzt in Saarbrücken nach Freiburg an die Uniklinik. Nach einem stationären Aufenthalt ging ich nach Hause mit der Diagnose Chronisch Variabler Immundefekt, kurz CVID. Mein Immunsystem war zu diesem Zeitpunkt eigentlich kaum mehr vorhanden, weswegen ich seitdem auf Immunglobuline, also Antikörper von Plasmaspendern, angewiesen bin. Diese führe ich mir subkutan zu, was mich unabhängig macht, da ich dafür nicht mehr ins Krankenhaus gehen muss.

2006 habe ich mit einem 10 ml Fläschchen in der Woche angefangen. Jetzt, zehn Jahre später, bin ich bei acht Fläschchen in der Woche und es ist wahrscheinlich, dass es im Laufe meines Lebens noch mehr werden.

Aber ich lebe! Ich und so viele andere, die auf die Immunglobuline oder andere Medikamente, die aus Blutplasma gewonnen werden, angewiesen sind.

Dafür möchte ich mich bei den fleißigen Plasma-Spenderinnen und Plasma-Spendern bedanken. Sie ermöglichen mir und allen Betroffenen, wieder ein besseres Leben zu führen.“

Zum Schluss hat Liselotte Müller noch eine Bitte an euch: „Durch eure Plasmaspenden habt ihr schon vielen Menschen das Leben gerettet. Bitte macht weiter so und animiert Familie, Freunde und Bekannte, es euch gleich zu tun.“